Faire Gehälter für Angestellte in Arztpraxen in NÖ

Posted on 23. Juni 201423. Juni 2014Categories Aktuelles

Öffentliche Kundgebung vor der NÖ-Ärztekammer

Die Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier (GPA-djp) fordert auf einer Kundgebung in Wien die Niederösterreichische Ärztekammer auf, im Rahmen der aktuellen Kollektivvertragsverhandlungen der Forderung nach einem Mindestgrundgehalt von 1.300.- Euro brutto nachzukommen.

Die Kollektivverträge für die etwa 40.000 Angestellten bei Ärzten werden auf Länderebene mit den jeweiligen Länderärztekammern verhandelt. In Niederösterreich betrifft das etwa 6.000 Angestellte. Während in anderen  Bundesländern ein Mindestgrundgehalt von 1.300.- Euro brutto bereits umgesetzt werden konnte, weigert sich die Niederösterreichische Ärztekammer, der Forderung der GPA-djp nachzukommen.

Derzeit erhalten Angestellte bei Ärzten in Niederösterreich ein Mindestgrundgehalt von  1.091.- Euro brutto für 40 Wochenstunden – das sind 927.- Euro netto – und befinden sich damit im Bereich der Armutsgefährdung. Zudem verlangt die NÖ-Ärztekammer, dass Angestellte in den Arztpraxen 10 Stunden pro Tag ohne Zuschlag arbeiten sollen.

„Ärztinnen und Ärzte gehören nicht zu den Niedrigverdienern und die qualifizierte Arbeit ihrer Angestellten, mehrheitlich Frauen, sollte ihnen etwas Wert sein. Angestellte in Arztpraxen wickeln das gesamte Zeitmanagement ab, führen Analysen durch und dürfen nun auch Blut abnehmen. Die ablehnende Haltung der Niederösterreichischen Ärztekammer in Fragen des Mindestgrundgehalts ist beschämend“, erklärt der Wirtschaftsbereichssekretär der GPA-djp Georg Grundei.

„Die GPA-djp strebt gemeinsam mit dem ÖGB die schrittweise Umsetzung eines kollektivvertraglichen Mindestlohnes bzw. Mindestgrundgehaltes von 1.500.- Euro brutto an. Insbesondere in Branchen mit einem hohen Frauenanteil ist die deutliche Anhebung der Mindestgrundgehälter ein entscheidender Schritt für mehr Einkommensgerechtigkeit. Wir fordern die Niederösterreichische Ärztekammer auf, der Forderung der GPA-djp nach einem Mindestgrundgehalt von 1.300.- Euro als ersten Schritt in diese Richtung nachzukommen und die Blockadehaltung aufzugeben“, so der stv. Bundesgeschäftsführer der GPA-djp,  Karl Proyer.

Die Forderung der GPA-djp kann auch im Internet mit einer Online-Petition unterstützt werden. Mehr unter www.gpa-djp.at

Europäische Gewerkschaften kritisieren Spardiktat

Posted on 16. Juni 201416. Juni 2014Categories Aktuelles

 industriAll-Europe-Konferenz in Wien: Tarifvertragssysteme sichern Beschäftigung

Obwohl die Wirtschaftskrise die Beschäftigten in der Industrie europaweit besonders hart getroffen hat, zeigt die Konferenz, wie stabile Tarifvertragssysteme Gewerkschaften in die Lage versetzt haben, Beschäftigung zu sichern und somit zu einer funktionierenden Industrie beizutragen. Dies ist eine der Kernbotschaften von Bart Samyn, dem stellvertretenden Generalsekretär von industriAll Europe, auf der heutigen Tarif- und Sozialpolitischen Konferenz in Wien. Über 200 hochrangige gewerkschaftliche Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger kommen auf dieser Konferenz zusammen, um die Folgen der Wirtschaftskrise und der europäischen Anti-Krisen-Politik für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und die europäischen Tarifverhandlungssysteme zu diskutieren. Die Konferenz wird aufzeigen, dass Tarifverträge eine wichtige Säule der Arbeitsbeziehungen in Europa darstellen und damit auch einen entscheidenden Beitrag zu einem sozialen Europa leisten.

„Die unheilige Allianz aus Europäischer Kommission,  EZB und IWF hat eine verheehrende Sparpolitik in den Ländern vorangetrieben, die sowieso schon am härtesten von der Krise getroffen waren. Anstatt sich darauf zu konzentrieren, gute Arbeit und angemessene Löhne zu fördern, um die Binnennachfrage zu stimulieren, wurden diese Länder in eine Abwärtsspirale gezwungen, die zu Prekarität und Armut führt“, so Bart Samyn. „Die europäischen Gewerkschaften lehnen diese anti-soziale Politik von Troika und Europäischer Kommission ab. Wir fordern eine neue soziale Offensive für Europa.“

„Unser Ziel ist eine Europäische Union mit guten Arbeitsbedingungen für alle, für junge und ältere Menschen, für Frauen und Männer sowie für EU-Bürgerinnen und EU-Bürger genauso wie für Migrantinnen und Migranten“, stellt Manfred Anderle, Bundessekretär der PRO-GE Österreich und Vorsitzender des Tarif- und Sozialpolitischen Ausschusses von industriAll Europe, klar. „Europa braucht mehr Solidarität und mehr Gerechtigkeit. Es ist unser Job als Gewerkschaften, diese Solidarität zu organisieren. Darin haben wir über 100 Jahre Erfahrung, und ich zweifle nicht daran, dass wir noch viel erreichen können“, fügt er hinzu.

Die wichtigsten Themen der Konferenz sind gesellschaftliche Herausforderungen wie Jugendarbeitslosigkeit, demographischer Wandel, prekäre Arbeit und Tarifbindung. Auch wird über gewerkschaftliche Perspektiven zur Zukunft der Arbeit, basierend auf Solidarität und Gerechtigkeit, diskutiert.

IndustriAll European Trade Union vertritt 7,1 Mio. Beschäftigte der Fertigungs-, Chemie-, Bergbau- und Energieindustrie auf europäischer Ebene. PRO-GE ist die größte ArbeiterInnengewerkschaft Österreichs. Sie vertritt  230.000 Beschäftigte und verhandelt über 140 Kollektivverträge in einer Vielzahl von Sektoren.

Kollektivvertrages für Angestellte bei Zahnärzten, Fachärzten für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde oder Dentisten

Posted on 11. Juni 2014Categories Aktuelles

Kein Scherz: KV Abschluss mit 1. April 2014: + EUR 192,- monatlich, + 3 % IST Erhöhung für Teilzeitbeschäftigte und Anrechnung der Karenzzeiten

Nach 1,5 Jahren harter Verhandlungen gelingt der GPA-djp ein entscheidender Schritt bei der Entwicklung des Kollektivvertrages für Angestellte bei Zahnärzten, Fachärzten für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde oder Dentisten

 

Details zum Abschluss:

  • Grundgehälter: Die Grundgehälter werden am 1. April 2014 um € 111,-und am 1. Juli 2015 um € 81,- angehoben. Mit diesem Plus von 16,6 % erreichen wir ein Mindestgehalt von EUR 1.300,-.
  • IST Erhöhung: Teilzeitbeschäftigte bekommen den aliquoten Teil davon plus einer Erhöhung von + 2,976 % durch die Änderung des Teilzeitberechnungsteilers.
  • Im Gegenzug wurde der Überstundenteiler auf 1/168 gesenkt.
  • Karenzzeiten: Schrittweise werden die Karenzzeiten  gem. MSchG und VKG angerechnet (0,5 Jahre ab 01.01.2014, 1 Jahr ab 01.01.2015, 1,5 Jahre ab 01.01.2016) bis ab 1. Jänner 2017 alle Zeiten als Berufsjahre für die Gehaltsberechnung angerechnet werden.
  • Prophylaxeassistent/innen: bekommen ab 1.04.2014 ab 25 % ihrer Tätigkeit den 20 % Zuschlag
  • Durchrechnung: Es wird die Möglichkeit eingeräumt, bei Teilzeitbeschäftigten die Arbeitszeit 6 Monate durchzurechnen.
  • Assistent/innen in Ausbildung: ab 1. April 2014 werden die Gehälter um 10 %, ab 1. Juli 2015 um 5,5 % erhöht.

Die nächsten Kollektivvertragsverhandlungen werden zum Jahreswechsel 2015/2016 aufgenommen.

Dieser Kollektivvertragsabschluss, mit einer Auswirkung auf jede/n einzelne/n Arbeitnehmer/in der Branche, ist das Resultat unermüdlicher Bemühungen der GPA-djp Verhandler. In unzähligen Stunden wurden Argumente ausgetauscht, gerechnet und beraten. Diese Ressourcen können wir nur aufbringen weil uns viele Gewerkschaftsmitglieder den Rücken stärken.

Wir möchten an dieser Stelle den treuen Mitgli